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WJA mit Auswärtssieg in Marienhafe

11. Oktober 2022

Am Samstag stand für die WJA die weiteste Auswärtsfahrt an. Nachdem unser letztes Spiel gegen Lohne kurzfristig ausfallen musste, erwarteten uns nun die Gastgeberinnen aus Marienhafe. Mit dem Bus ging es für uns morgens um 10 Uhr in Richtung Nordsee. Als wir dann um 13 Uhr da waren, mussten alle erstmal wieder wach werden. Das hat man auch im Spiel gemerkt.

Da uns immer noch das Spiel gegen Lemförde mit 53 Gegentoren im Kopf war, lag der Fokus zunächst auf der Abwehr. Wir wollten kompakter stehen und vor allem vernünftig zupacken und nicht statisch zusehen, wie die Gegnerinnen Handball spielen. Das gelang uns diesmal insgesamt schon mal deutlich besser als beim letzten Auftritt. Wir haben mehr geredet – wenn auch noch nicht genug, da die Gegnerinnen trotzdem über den Kreis einige Durchbrüche schafften – und haben beherzter zugepackt und es den Gegnerinnen dadurch nicht zu leichtgemacht. Im Angriff dagegen haben wir in der ersten Hälfte etwas verschlafen. Inga wurde kurzgenommen, konnte sich aber dennoch immer wieder durchsetzen und einige Tore erzielen. Ida auf der Halbrechtsposition und Pauline später auf Rückraumlinks haben ebenfalls schöne Akzente gesetzt. Allerdings fehlte es am letzten Biss und keiner wollte so richtig Verantwortung im Angriff übernehmen. Dadurch kam es, dass wir im Laufe der Zeit immer mehr Fehlpässe spielten und die Gegnerinnen so zu Tempogegenstößen und leichten Toren einluden. Es wirkte fast so, als würde man sich doch wieder einfach so, ohne Gegenwehr geschlagen geben und der letzte Ehrgeiz, um jeden Ball zu kämpfen, fehlte. So kam es, dass wir mit einem 17:11-Rückstand in die Halbzeitpause gingen.

Sechs Tore sind viel, aber im Handball nicht unmöglich aufzuholen. Aber dafür musste in der zweiten Hälfte eine kleine Sinneswandlung her. Von den Trainerinnen gab es mahnende Worte, dass wir nicht diese weite Fahrt antreten wollten, um dann mal wieder den Gegnerinnen dabei zuzusehen, wie sie Handball spielen und wir nichts dagegenhalten. Es wirkte fast wie „kein Bock“ und „ne, mach du mal lieber“ – so gewinnt man kein Spiel. Verantwortung müssen alle übernehmen und nicht darauf hoffen, dass eine Mitspielerin schon die Aktion macht und ein Tor erzielt. Mehr Biss, mehr Ehrgeiz und vor allem Moral wollten wir in Halbzeit zwei sehen. Das Ergebnis ist zweitrangig, wenn man sich immerhin gut verkauft. Vor allem wurde Inga kurz vor der Halbzeitpause durch einen Sturz auf den Hinterkopf kurzzeitig ausgeknockt, sodass ihr weiterer Einsatz fraglich war.

Und diese Ansage half. In der zweiten Hälfte zeigten wir ein ganz anderes Gesicht. Es wurde mit mehr Energie und Ehrgeiz gespielt und alle haben Verantwortung übernommen. Insbesondere Anna auf Linksaußen konnte einige Tore erzielen. Ausschlaggebend war auch die Leistung von Neele auf Rückraumrechts, die sich immer wieder durchsetzte, Tore erzielte und Siebenmeter rausholte. So konnten wir mit einem 3:0-Lauf in die zweite Hälfte starten und auf 17:14 verkürzen. Zunächst fand Marienhafe immer wieder Antworten auf unsere Tore, zog wieder auf 5 Tore weg, aber wir ließen uns nun nicht mehr abschütteln. Nach ca. 10 gespielten Minuten konnten wir auch wieder auf Inga zurückgreifen, was der Mannschaft nochmal wieder mehr Schwung gab. Zwar war es nicht schön mit anzusehen, dass die Hauptintention der Gegnerinnen war, Inga zu Fall zu bringen, anstatt ballbezogen Handball zu spielen, jedoch ließen wir uns davon nicht mehr einschüchtern und kämpften weiter. Bis zur 54. Minute kämpften wir uns auf 25:23 heran. Ausschlaggebend für die Wende des Spiels war dann die Abwehr in den letzten Minuten. In der 55. Minute warf Marienhafe das letzte Tor (26:23). Und wir ließen im Angriff nicht nach – Marienhafe agierte zu spät, erhielt nochmal eine Zweiminutenstrafe und auf mal stand es 26:25 in der 57. Minute, ehe die Gastgeber eine Auszeit nahmen. Und nun hatten wir Blut geleckt und gesehen, dass die 2 Punkte noch drin sind. Wir spielten im darauffolgenden Angriff mit Druck durch und Carla fand die Lücke, Marienhafe war zu spät dran und wir erhielten erneut einen Siebenmeter, den Inga verwandeln konnte – 26:26 in der 58. Minute. Nun war es ein Krimi.  Großes Lob in dieser Zeit an die Abwehr und Marieke im Tor, die kein Tor zugelassen haben. Und im Angriff war es wieder Neele, die sich durchsetzen konnte und den Führungstreffer zum 26:27 erzielte. Eine Minute war noch zu spielen und Marienhafe in Ballbesitz. Nachdem sie lange Zeit nicht zum Tor zogen, hoben die Schiedsrichter den Arm – 4 Pässe (aus denen 5 wurden), dann kam der Abschluss und Marieke hielt im Tor. Leider haben wir den Abpraller nicht unter Kontrolle bringen können und der Ball blieb bei Marienhafe und das Zeitspiel war aufgehoben. Die Gegnerinnen spielten die letzten Sekunden aus und kamen auf Außen tatsächlich nochmal zum Wurf, jedoch landete der Ball erst nach der Sirene im Tor und es zählte nicht mehr, sodass wir als Sieger vom Platz gingen und die lange Rückfahrt gut gelaunt antreten konnten.

Am Ende war es auch etwas Glück, aber auch das braucht man im Handball manchmal. Insgesamt haben wir aber in der zweiten Halbzeit eine starke Leistung gezeigt und vor allem Moral. Das darf auch belohnt werden und stimmt uns positiv auf die nächsten Spiele.

Das nächste steht nun schon am Mittwoch, 12.10. um 19:30 Uhr an. Wir empfangen BW Lohne zum Nachholspiel und würden uns über eure Unterstützung freuen.

 

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