Außerordentliche Sportlersitzung
vom 31. Oktober 2011
Bubbel begrüßt die Erschienen, insgesamt ca. 100 Personen, insbesondere die Trainer, Betreuer, Ortsvorsteher und Ratsmitglieder des Dammer Ostens.
Er wies darauf hin, dass es sich um keine Generalversammlung, sondern um eine Arbeitssitzung handele, in dem über die Zukunft der Fußballabteilung des SW Osterfeine Weichen gestellt werden sollten. Man beabsichtige die Mitglieder auf dem Weg von Osterfeine mitzunehmen.
I. Darstellung der jetzigen Situation der Fußballabteilung
Bubbel wies auf den Wachstum des Gesamtvereins in den vergangen Jahren (derzeit über 1.500 Mitglieder) und auf die Anzahl von 800 aktiven und passiven Fußballern hin, die sich auf 3 Herren-Mannschaften, 2 Altherren-Mannschaften, 16 Jugend-Mannschaften und 5 Hobby-Fußball-Gruppen verteilen. Die Zahl der Fußballwilligen und -begeisterten Jugendlichen und Kindern nähme jährlich zu.
Das bedeute jedoch auch, dass bei derart vielen Mannschaften so viele Trainer und Betreuer wie noch nie gebraucht würden. Tatsächlich gäbe es jedoch immer weniger Leute, die bereit wären, insbesondere die Fußballabteilung zu unterstützen. So sei es ein unhaltbarer Zustand, dass es weder einen Jugendwart noch eine Jugendabteilung gäbe. Der Kassenwart und der Geschäftsführer aus dem Vorstand müssten dies in Doppelfunktion mit übernehmen. Gleiches gelte für die Senioren-Fußballabteilung, die ebenfalls von Mitgliedern des Vorstandes geleitet würden. Des Weiteren seien 2 Jugend-Trainer gleichzeitig im Vorstand. Schließlich würde auch die Wartung und Pflege der Fußballplätze durch ein Vorstandsmitglied mit übernommen.
Lediglich die Schiedsrichter-Abteilung sei noch autark, wobei es auch hier wenig Schiedsrichter gäbe, was erhebliche Strafen im Jahr nach sich zöge, da das Melden von vielen Mannschaften auch das Erfordernis von vielen Schiedsrichtern nach sich zieht.
Es müsste möglich sein, dass eine derart große Fußballabteilung sich auch selbst organisiere, Bubbel verwies insbesondere auf die Vorbildfunktion der Handball-Abteilung, die sehr gut und sehr autark arbeite, was spontanen Applaus nach sich zog.
Abgesehen von den Vorstandsmitgliedern gäbe es nur wenige, zum Teil auswärtige Trainer, die den Betrieb am Laufen halten. Es fehlen Trainer, Betreuer, Eltern und Helfer, die es allen Kindern ermöglichen, Sport zu treiben.
Gleichzeitig würden die Ansprüche der Mitglieder immer weiter wachsen. Diese höheren Ansprüche müssten von immer weniger Leuten erfüllt werden, d. h. diese müssten auch immer mehr leisten, was tatsächlich nicht möglich ist.
Viele Vereine hätten das gleiche Problem, da sich der Vereinssport, insbesondere im Fußball in einem rasanten Wandel befinde. Es zählten nur noch Erfolg, Niederlagen oder Probleme würden nicht mehr akzeptiert. Im Vordergrund stehe sportlicher Egoismus und nicht mehr Ehrenamtlichkeit bzw. Freude am Sport und Spaß für die Kinder und Jugendlichen.
Dies könne man so hinnehmen, was allerdings nicht Auffassung von Schwarz-Weiß-Osterfeine bzw. dem Vorstand sei.
Unser Verein habe sich eine Vorbildfunktion im Bereich Weser-Ems erarbeitet. Dies mit den Osterfeiner Tugenden, nämlich Bescheidenheit, Zusammenhalt und insbesondere Respekt vor Spielern, Gegnern, Trainern und Vorstand. Wir alle sind normale Mitglieder des Vereins, d. h. alle seien gleich. Jeder habe auch ein Recht zur Niederlage, ohne hierfür über die Maßen kritisiert zu werden. Gerade bei Niederlagen bräuchten Mannschaften, Spieler und Trainer Trost oder eine Hilfe nach dem Motto „jetzt erst Recht“.
Tatsächlich komme es aber in vielen Vereinen, leider inzwischen auch in Osterfeine häufiger vor, dass Spieler, Trainer und Betreuer trotz ihre ehrenamtlichen Arbeit für unsere Kinder nicht nur nicht unterstützt würden, sondern im Gegenteil noch angegriffen würden. Dies zum Teil mit nicht akzeptablen Worten wie:
„Was wollt Ihr den mit dem; Der kann doch nichts; Der Trainer muss weg; Ich gebe doch keine Spieler ab“.
Inzwischen sei es schon so weit gekommen, dass viele langjährige Besucher nicht mehr auf den Sportplatz kämen, weil sie derartige Sätze nicht mehr hören wollen.
Wir müssten alle gemeinsam eine Lösung finden und zwar Respekt voreinander, Zusammenhalt untereinander, Bescheidenheit und Herzblut. Dies um auch den Kindern und Jugendlichen in den kommenden Jahren und Jahrzehnten das zu gewährleisten, war Generationen in unserem Sportverein erfahren durften.
Bubbel berichtete von drei für ihn einschneidenden Gesprächen bzw. Erlebnissen.
So habe ihm ein 50-jähriger gesagt, dass er ohne den Fußball auf die schiefe Bahn geraten wäre.
Ein 10-jähriger habe gesagt, er könne sich ein Leben ohne Fußball gar nicht vorstellen.
Und eine dritte, ungenannte Person habe ohne Frust zu verlautbaren, mehrere Tausend Euro an den Verein gespendet.
Man müsse es sich in Erinnerung rufen, dass wir alle als Mitglieder gleich stark und schwach wären, d. h. mit Stärken und Schwächen, gemeinsam wollen und müssen wir aus der Misere herauskommen, um erneut eine Fußballergemeinschaft aus Schwarz-Weißen Freunden, hoffentlich ein Leben lang, zu werden.
II. Abmeldung einzelner Mannschaften
Die aktuellen Probleme seien seit längerer Zeit bekannt. Die Trainersuche über die Stadionzeitung, Internet und persönliche Ansprache unzähliger Personen, Eltern sei vergeblich gewesen. Die Doppel- bzw. teilweise Dreifachbelastung von Vorstandsmitgliedern sei nicht mehr akzeptabel und praktikabel.
Derzeit haben 2 Jugend-Mannschaften (3. D und 3. C) keinen Trainer und keinen Betreuer. Die 3. E-Jugend würde von dem FSJler betreut, der insoweit allerdings keinerlei fußballerische Erfahrung habe.
Wenn sich keine Personen bereit fänden, die Verantwortung zu übernehmen, müssten sofort die 3. D-und die 3. C-Jugend abgemeldet werden. Weitere Abmeldungen würden folgen, was auch möglicherweise Herren-Mannschaften beträfe.
Es müssten für jede Mannschaft mindestens 2 Personen zuständig sein (Trainer und Betreuer), da ansonsten die Arbeit nicht mehr geleistet werden könne.
Hier und Heute müssten mithin eine Lösung gefunden werden. Es besehe die unbedingte Notwendigkeit, sofort 10 Personen zu finden, nämlich ca. 5 Personen für einen Jugendvorstand und 5 Trainer bzw. Betreuer.
Falls dies nicht geschafft würde, müsste auf der nächsten Vorstandssitzung über die genannten Abmeldungen entschieden werden.
Auch in diesem Zusammenhang wurde nochmals die notwendige positive Einstellung auf und neben dem Sportplatz angemahnt, es müsse Ruhe herrschen.
III. Sportplatzerweiterung
Bubbel skizzierte die Vorplanung hinsichtlich der Sportplatzerweiterung. Diese sei notwendig aufgrund des Wachsens des Vereins und der dadurch resultierenden unzähligen weiteren Jugendmannschaften mit höherem Trainingsaufwand. Er wies auch darauf hin, dass nach wie vor Güvensport noch in Rüschendorf noch trainiere. Durch die Überbelastung der Plätze, steige auch der Sanierungsaufwand, der auf Dauer durch den Verein nicht mehr leistbar sei. Im Übrigen habe ein Vereinsmitglied auch Anspruch auf einen vernünftigen Platz, der eine sportliche Heimat für jeden Fußballer bieten solle.
Mit der Stadt sei über den Ankauf eines Grundstückes für einen neuen Trainingsplatz, einen Spielplatz, einen Jugendplatz, ggf. ein Beach-Handball-Feld sowie einige Parkplätze gesprochen worden. Die Stadt habe grundsätzlich ihre Unterstützung zugesagt.
Um die Ausgaben in den Haushalt 2012 einzustellen, sei auch in diesem Jahr ein konkreterer Antrag an die Stadt notwendig, welcher auch die ungefähren Kosten der Erstellung des Platzes beinhalte.
Nach Gesprächen mit diversen Firmen müsse geklärt werden, welche Lösung für den Verein auch finanziell tragbar sei.
IV. Sanierung der Umkleidekabine
Die jetzigen Kabinen in Osterfeine wurden in dem Jahr 1968/69 gebaut, sind mithin mehr als 40 Jahre alt, eine Sanierung ist dringend notwendig und geboten. Im Übrigen bestehe auch ein höherer Bedarf an Umkleidekabinen, Schiedsrichterräumen und einem PC-Raum für Spielmeldungen.
Auch hier wurden einige Varianten diskutiert, wobei die Kosten der günstigsten Variante sich auf 150.000,00 € belaufen werden.
Die Notwendigkeit sowohl der Erweiterung des Platzes als auch der Sanierung der Kabinen wurde von der Versammlung nachdrücklich bejaht.
Es müsse auch ein klares Signal an die Stadt gegeben werden, dass der Verein Hilfe benötige und dass es ureigenste Aufgabe der Stadt sei, die Ehrenamtlichen sowie sämtliche Vereine zu unterstützen. Das gelte gerade und auch für SWO, allein aufgrund seiner Größe und der Anzahl der Mitglieder
Die anwesenden Stadtratsmitglieder sagten eine Unterstützung des Vereins für die geplanten Projekte zu.
V. Verschiedenes
Es wurde kurz besprochen, dass es derzeit aufgrund der Personalsituation nicht möglich ist, erneut eine 4. Mannschaft zu melden. Dies obwohl es sicherlich wünschenswert sei, dass möglichst viele Spieler auch tatsächlich zum Einsatz kommen.
Auf die konkrete Frage von Andreas Robke wies Bubbel darauf hin, dass unverzüglich 10 Personen für die Jugendabteilung gefunden werden müssten, 5 für die Abteilungsarbeit und 5 Trainer.
Nochmals und nachdrücklich wurde darauf hingewiesen, dass es so nicht weiterlaufen könne. Es müsse wieder ein Weg zur Gemeinschaft und zur Akzeptanz gefunden werden, sämtliche Betreuer, Trainer, Eltern und Zuschauer. Die negative Mentalität müsse weg vom Sportplatz. Kinder und Sportler müssten fair und menschlich behandelt werden. Worte wie „Meine Mannschaft“ oder persönliche Angriffe auf Spieler oder Trainer sein nicht im Geist von SW Osterfeine.
Mannschaften und Spieler sowie Trainer bräuchten gerade dann Hilfe, wenn es nicht so liefe. Keinem sei damit gedient, auf Mannschaften und Spieler auch noch „drauf zu hauen“, wenn es mal nicht so liefe.
Diejenigen „Meckerer“ sollten beispielsweise an einem Freitagabend mal die Trainingsleistungen der Mannschaften in Rüschendorf, Osterfeine und in der Sporthalle besichtigen. Sie würden dann sehen, mit welcher Freude und Hingabe hunderte von Spielern Einsatz zeigen würden. Es werde überragende Arbeit in allen Bereich geleistet, sodass nicht nachvollziehbar sei, warum nur das Schlechte gesehen werde. Es sei unbedingte Vereinscourage sämtlicher Mitglieder gefragt. Schwächen müssten zugestanden werden, Schwächeren müsse geholfen werden. Man dürfe sich nicht alles gefallen lassen. Werte und Einsatz müssten von Generation zu Generation weitervermittelt werden. Die jetzige Generation von 25 – 40 Jahren, müsse sich fragen lassen, was sie für das was sie vom Sportverein erhalten hätten,. Es müsse doch möglich sein, das zurückzugeben, was einem selber als Kind oder Jugendlichem von anderen Ehrenamtlichen beigebracht worden sei. Es müsse wieder eine Aufbruchstimmung herrschen mit entsprechender Zuverlässigkeit und Kollegialität, sowie Spaß und Freude am Fußball.
Auch die Älteren und Rentner seien gefragt.
Die Stimmung unter den Vereinsmitgliedern und den Zuschauern, den Betreuern und Trainern, also insgesamt, wie eingangs berichtet, über 800 Personen müsse wieder eine andere werden.
Bubbel schloss die Sitzung mit den Worten, dass er wisse, dass die kritischen Worte in der Regel nur die erreichen, die ohnehin schon was machen würden, nämlich die Anwesenden. Die „Meckerer“, die ohnehin nichts machen würden, seien auch bei dieser Sitzung nicht anwesend. Allerdings erhoffe er sich, dass die jetzt Anwesenden als Multiplikatoren für all diejenigen auftreten, die es betreffe.
Osterfeine, den 31. Oktober 2011
Fussball