JSG Visbek/Langförden/Bühren – SW Osterfeine 4:3

Nach der bitteren Niederlage gegen Friesoythe erwartete und mit der JSG Visbek/Langförden/Bühren direkt der nächste Gegner aus den Top 4 der Tabelle. Allzu lang war es jedoch noch nicht her, dass wir diesem Kontrahenten Paroli bieten und zuhause ein Unentschieden abringen konnten. Die dort (insbesondere in Halbzeit zwei) gezeigte Leistung wollten wir wiederholen und mit etwas Glück vielleicht sogar mehr als einen Punkt auf den Rückweg mitnehmen.

Nach nur drei gespielten Minuten machte sich allerdings bereits Ernüchterung breit. Eine Flanke von unserer rechten Defensivseite segelte Richtung zweiten Pfosten, Katze konnte den ersten Torschuss hoch abwehren, gab seinen Verteidigern mit einem lauten „Leo!“ zu verstehen, dass diese ihm den Ball überlassen sollten, blieb dann jedoch wie angewurzelt stehen und sah dem gegnerischen Angreifer dabei zu, wie dieser zum Kopfball hochstieg und einnetzte. Eine äußerst untypische Aktion unseres ansonsten in dieser Saison immer sehr sicheren Torhüters brachte die Gastgeber in Front.

Wir versuchten uns von dem Rückschlag nicht entmutigen zu lassen, agierten aber in vielen Situationen zu passiv und kamen daher häufig den berühmten Schritt zu spät. Wenn wir doch einmal den Ball eroberten schlugen wir ihn oftmals eher ungezielt nach vorne und sahen in der Folge direkt den nächsten Angriff auf uns zurollen. Wirklich Kapital daraus schlagen konnte Vi/La/Bü daraus in dieser Phase allerdings auch nicht.

Stattdessen gelang es nach einem diagonalen Anspiel von Mathis Herfert in der 18. Minute plötzlich Clemens auf seinem Weg zum Tor vier Gegenspieler wie Fahnenstangen stehen zu lassen und den Ball aus halblinker Position im Strafraum im langen Eck zum 1:1 unterzubringen. In dieser Phase war der Ausgleich zwar durchaus überraschend, vielleicht aber auch einfach der Lohn für die guten Leistungen der letzten Wochen.

Wer jedoch dachte, dass dieser Treffer uns nun unser Selbstvertrauen zurückgeben würde, sollte sich getäuscht sehen. Unsere Passivität hielt weiter an und wir reagierten nur auf das, was Vi/La/Bü uns anbot. In Minute 28 waren wir dann aber diejenigen, die etwas anboten. Kampo verlor in der Vorwärtsbewegung den Ball, sein Gegenspieler spielte ohne zu zögern steil in die Spitze und Katze zögerte eine gefühlte Ewigkeit, bevor er sich dann doch entschied zum Ball zu gehen. Den daraus resultierenden Vorsprung nutzte der Angreifer unserer Kontrahenten, um den Ball eher zu erreichen und über ihn hinweg ins Tor zu heben. Bis hierhin war es ein gebrauchter Tag für unseren Keeper, der sich im weiteren Verlauf des Spiels allerdings wieder in gewohnter Form präsentieren sollte.

Kurz vor dem Halbzeitpfiff gab es dann den nächsten Nackenschlag. Aus einer eigentlich absolut ungefährlichen Situation heraus konnte sich ein Gegenspieler auf der rechten Angriffsseite aufdrehen und spielte den Ball in die Spitze. Dort hatte der Visbeker Stürmer eine Sekunde schneller geschaltet, als unser Innenverteidigerduo, lief frei auf Katze zu und hatte keine Mühe den Ball einzuschieben.

Mit entsprechend hängenden Köpfen ging es in die Pause. Wir hatten nicht das Gefühl, dass wir gegen dieses Team nicht mithalten können, allerdings mussten wir unsere Zurückhaltung ablegen und endlich beginnen die Kugel selbstbewusst durch unsere Reihen laufen zu lassen.

Lange dauerte es allerdings nicht, bis es vor unserem Tor wieder brenzlig werden sollte. Wir ließen einen Visbeker Spieler beinahe ungestört durch Mittelfeld und Abwehr bis an den Fünfmeterraum dribbeln, eher Paul mit letztem Einsatz den Torschuss verhinderte. Es hätte sicherlich einige Schiedsrichter gegeben, die in dieser Situation auf Strafstoß entschieden hätten, der Referee schien aber an diesem Tag gnädig gestimmt zu sein (was sich später auch noch einige Male in Mittelfeldduellen zeigen sollte, in denen wir einiges einstecken mussten).

Die Aktion schien uns nun endlich aufgeweckt zu haben. Wir agierten nun deutlich aktiver und eroberten uns dadurch wesentlich mehr Bälle. Die Umschaltbewegungen waren zudem koordinierter und wir versuchten mit zielgerichteten Kombinationen in die gefährlichen Räume zu gelangen. In der 48. Minute belohnten wir uns für diese Veränderung. Paul chippte den Ball passgenau über die Kette, Clemens erlief ihn am Fünfmeterraum und legte quer auf den eingelaufenen Arne Stärk, der den Ball aus drei Metern nur noch über die Linie ins freie Tor abtropfen lassen musste.

Wir waren nun wieder dran und kamen wesentlich besser ins Spiel. Allzu lange sollte unser Glück nur leider nicht wehren, denn bereits 15 Minuten später stellten die Gastgeber den alten Abstand wieder her. Einen hohen Ball unterschätzte David und gab so seinem Gegenspieler die Möglichkeit erneut einen Steilpass in die Spitze zu spielen. Dort lief der Stürmer im passenden Moment ein und nutzte seine Chance eiskalt.

In den verbleibenden Minuten hieß es nun also „alles oder nichts“. Wir stellten auf eine Dreierkette um und machten weiter Druck auf das Visbeker Tor. Auch die in dieser Phase zunehmenden Nickligkeiten brachten uns nur selten aus dem Konzept. Den Lohn gab es in der 78. Minute, als der eigentlich für die Defensive eingewechselte Paul Kreymborg seine Chance nutze und nach einer Ecke aus dem Getümmel heraus den Anschlusstreffer erzielte (78. Minute).

In den verbleibenden Minuten gelang uns der Ausgleich jedoch leider nicht mehr. Wir mussten uns also auch im zweiten Spiel in Folge einer der Topmannschaften der Liga geschlagen geben.

Als Nächstes geht es nun zum Tabellenführer. Der JFuV Nordkreis hat bislang nur ein Spiel verloren (gegen den Tabellenzweiten aus Ganderkesee) und ein Unentschieden gegen Vi/La/Bü hinnehmen müssen. Wir treten zwar als Außenseiter an, werden aber dennoch alles versuchen, um den haushohen Favoriten zu ärgern. Anstoß ist am Freitag (17.05.) um 19:45 Uhr in Barßel.

Mit freundlichen Grüßen

Coach P.             

Aufstellung:                                                      K. Gravemeyer

                               M. Kamps           M. Böckmann                   H. Bosche           D. Piening

                                                               M. Herfert                         P. Kreinest

H. Kohake                                 A. Jacob                                        C. Lapke

       A. Stärk       

Bank: P. Kreymborg, J. Otte, M. Joachimmeyer, M. Lamping

Tore:     1:0 (03. Minute)

                1:1 (18.) Lapke (Herfert)

                2:1 (28.)

                3:1 (40.)

                3:2 (48.) Stärk (Lapke)

                4:2 (63.)

                4:3 (78.) Kreymborg

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